Nachhaltigkeit auf Unternehmensebene: CSRD
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist ein Gesetzesvorschlag der Europ盲ischen Kommission, der darauf abzielt, die Transparenz und Einheitlichkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung von gro脽en Unternehmen in der EU zu erh枚hen.
Die CSRD l枚st die None-Financial Reporting Directive (NFRD) ab. Der Vorl盲ufer verpflichtete gro脽e kapitalmarktorientierte Unternehmen, zu berichten, wie sich das Gesch盲ftsmodell auf ihre Nachhaltigkeit auswirkt. Mit dem CSRD m眉ssen Unternehmen jetzt auch dar眉ber berichten, inwieweit externe Nachhaltigkeitsfaktoren (z. B. Klimawandel oder soziale Faktoren) ihre Aktivit盲ten beeinflussen, damit Anleger eine klare Vorstellung vom Nachhaltigkeitsgrad eines Verm枚genswerts haben. Vor diesem Hintergrund fordert die CSRD einen detaillierteren Bericht, der gr枚脽ere Firmen 鈥 auch Immobilienunternehmen, dazu verpflichtet, Ausk眉nfte zu sozialen und Governance-Angelegenheiten zu geben.
Die Abl枚sung der NFRD durch die CSRD erweitert nicht nur den Umfang der Nachhaltigkeits-Reportings, sondern vergr枚脽ert auch die Zahl der Unternehmen, welche der Berichterstattung unterliegen. Betroffen sind alle gro脽en oder b枚rsennotierten Unternehmen, auf die folgende Kriterien zutreffen:
- > 250 Mitarbeiter:innen
- > 20 Mio. in Verm枚genswerte oder
- > 40 Mio. Jahresumsatz (netto)
Die Einf眉hrung der Richtlinie erfolgt nach einem Stufenmodell:
- Unternehmen, die bereits der NFRD unterliegen: Erste Berichterstattung 2025 f眉r das Gesch盲ftsjahr 2024
- Gro脽e Unternehmen, die derzeit nicht der NFRD unterliegen: Erste Berichterstattung 2026 f眉r das Gesch盲ftsjahr 2025
- B枚rsennotierte KMU: Erste Berichterstattung 2027 f眉r das Gesch盲ftsjahr 2026.
Wer unterliegt der NFRD? Berichtspflichtig sind seit 2017 Unternehmen mit mehr als 500 Besch盲ftigten sowie Versicherungen und Banken.
Die Folgen f眉r die Immobilienbranche
Die Auswirkungen der CSRD auf die Immobilienbranche h盲ngen von den spezifischen Anforderungen und der Umsetzung ab. Fest steht, dass das Gesetz von Immobilienunternehmen verlangen wird, die Aktivit盲ten auf allen drei Ebenen E, S und G offenzulegen. Grunds盲tzlich gibt es drei positive Folgen f眉r die Branche:
- Die CSRD Berichtsstandards werden f眉r alle EU-Gesetzgebungen wie die EU-Taxonomie und die SFDR relevant. F眉r berichtspflichtige Unternehmen bringt das die erhofften einheitlichen Reporting-Anforderungen und eine internationale Vergleichbarkeit.
- Im besten Fall f枚rdert die CSRD die Nachhaltigkeit des Sektors und hilft Anlegern, fundiertere Entscheidungen zu treffen.
- Die erh枚hte Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitskriterien k枚nnte au脽erdem zu einer besseren Marktposition f眉r Unternehmen mit starker ESG-Performance f眉hren und die Kapitalkosten f眉r nachhaltige Immobilieninvestitionen senken.
Nachhaltigkeit auf Produktebene: SFDR
Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) 鈥 oder Offenlegungsverordnung 鈥 ist eine Verordnung der EU und betrifft Finanzmarktteilnehmer und Immobilieninvestmentfonds. Das Ziel ist, die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten zu erh枚hen und Transparenz zu schaffen. Seit M盲rz 2021 m眉ssen deshalb betroffene Unternehmen Informationen 眉ber ihre Nachhaltigkeitspolitik, die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken in ihre Investitionsentscheidungen sowie die 枚kologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Investitionen offenlegen.
Die SFDR hat mehrere Konsequenzen f眉r die Immobilienbranche, darunter:
- Erh枚hte Transparenz: Der SFDR verlangt von Immobilien-Investmentfonds, detailliertere Informationen 眉ber ihre Nachhaltigkeitspolitik, Anlageentscheidungen sowie 枚kologische und soziale Auswirkungen bereitzustellen. Dies wird Anlegern helfen, fundiertere Investmententscheidungen zu treffen.
- Standardisierte Reportings: Das SFDR zielt darauf ab, die Nachhaltigkeits-Reportings in der EU mit einem gemeinsamen Rahmen zu vereinheitlichen. Standards und Vergleichswerte vereinfachen einerseits den Reporting-Prozess und machen es Anlegern andererseits leichter, die Nachhaltigkeit verschiedener Investmentfonds zu vergleichen.
- Nachhaltigkeitsrisiken im Fokus: Der SFDR verlangt von Immobilieninvestmentfonds, die mit ihren Investitionen verbundenen Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken zu ber眉cksichtigen. Der gesetzliche Rahmen kann zu einer h枚heren Priorisierung von Nachhaltigkeit bei Anlageentscheidungen f眉hren und die Branche ermutigen, damit verbundene Risiken proaktiv anzugehen.
Insgesamt d眉rfte sich die SFDR positiv auf die Immobilienbranche auswirken, indem sie wie die CSRD mehr Transparenz, Standardisierung und Fokus auf Nachhaltigkeit f枚rdert 鈥 nur eben auf Produktebene. In der Konsequenz kann es jedoch erforderlich sein, dass Fondsverantwortliche erhebliche 脛nderungen an ihren Berichtspraktiken und Anlageprozessen vornehmen.
Wie h盲ngen CSRD und SFDR zusammen?
Wie oben beschrieben, sind SFDR und CSRD beides Vorschriften der EU, die darauf abzielen, die Transparenz und Offenlegung von Nachhaltigkeitskriterien zu verbessern. Obwohl die Richtlinien jeweils die Unternehmens- bzw. Produktebene sowie unterschiedliche Arten von Unternehmen betreffen, sind sie in Hinblick auf Nachhaltigkeits-Reportings im Immobilienunternehmen eng miteinander verzahnt.
Immobilienunternehmen, die sowohl der SFDR als auch der CSRD unterliegen, m眉ssen die SFDR-Anforderungen zu Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen in die CSRD-Berichterstattung aufnehmen. Das bedeutet, dass das Unternehmen Informationen dar眉ber offenlegen muss, wie es Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen identifiziert, bewertet und steuert und wie diese Faktoren in seine Entscheidungsprozesse integriert werden. Der Nachhaltigkeitsbericht muss demnach 眉ber beide Regelwerke hinweg abgestimmt ist.
Das kommt auf die Branche zu
Die F眉lle an regulatorischen Anforderungen ist eine Herausforderung f眉r die Branche, die derzeit noch am Anfang der ESG-Transformation steht. Erfolgsentscheidend ist, sich aktiv mit den Themen zu besch盲ftigen und umgehend mit der Datensammlung zu beginnen. Wer sich mit den Beweggr眉nde hinter der Regulatorik befasst, wei脽, dass eine 100%-L枚sung nicht das Ziel ist. Vielmehr geht es darum, Nachhaltigkeit in den Fokus zu r眉cken und Transparenz zu schaffen. Transparenz bedeutet auch, offen zu kommunizieren, wenn das ein oder andere Nachhaltigkeitsziel noch nicht erreicht oder gerade in Arbeit ist
Julia Hauber, Head of ESG, Asset Management Data & Services bei der , berichtet 眉ber Best-Practices und H眉rden auf dem Weg zum ESG-Reporting ->
Die ESG-Transformation bietet Immobilienunternehmen die Chance, sich durch fr眉hzeitiges Handeln vom Wettbewerb abzuheben und mit einer guten ESG-Performance den Wert der Assets zu steigern. Zwei Bausteine bilden auf diesem Weg das Fundament: Eine langfristig ausgelegte ESG-Strategie, die Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen sowie den Einfluss der Unternehmensaktivit盲ten auf die Umwelt ber眉cksichtigt, stellt die Weichen f眉r weiteren Ma脽nahmen. Der zweite Baustein ist ein intelligentes Datenmanagement, das die Erhebung, Analyse und Berichterstattung der Daten vereinfacht. Denn egal, ob ein Unternehmen gem盲脽 SFDR, CSRD oder 眉berhaupt nicht berichten muss: ESG ist gekommen, um zu bleiben und jedes Immobilienunternehmen muss sich mit ESG-Kriterien und Daten besch盲ftigen. Wir bei SA国际传媒 sind der Meinung, dass die Regulatorik schon kompliziert genug ist 鈥 da muss es das Datenmanagement nicht auch sein.